Reise durch Australien und Neuseeland |
Christchurch, Arthurpass, Hokitika Christchurch Nach unserer Reise durch Australien landen wir in Christchurch und verbringen eine Woche im Vorort Sumner am Meer, um uns auf das neue Land einzustellen. Nachdem der bisherige neuseeländische Sommer eher kühl und verregnet war, zeigt er sich nun von seiner besten Seite. In Sumner wohnen wir in einem kleinen gemütlichen Hotel und geniessen die Strandpromenade und Wanderungen in den umgebenden grünen Hügeln. Von Mary erhalten wir trotz ihrer intensiven Beschäftigung mit ihren vier Grosskindern einige gute Tipps für unsere weitere Reise durch Neuseeland. Ins Zentrum von Christchurch gelangen wir per Bus in einer halben Stunde. Christchurch ist die grösste Stadt der Südinsel und englisch geprägt. Sie zählt 300'000 Einwohner, vermittelt den Eindruck einer Kleinstadt, es ist wenig Hektik, gleichwohl viel Leben zu spüren. Im Zentrum auf dem Cathedral Square ist immer etwas los: Verkaufsstände, Strassenmusikanten und -akteure, ein Zauberer zeigt seine Zauberkünste. Eine Maorigruppe gibt eine Darbietung ihrer Lieder im Art Centre, in dessen Räume viel Kunsthandwerk ausgestellt ist. Mitten durch die Stadt fliesst der Avon River, auf welchem ein Gondoliere Gondelfahrten anbietet. Restaurants säumen das Ufer des Flusses. Im Museum sehen wir Skelette und Nachbildungen des ausgestorbenen Moas, einem sehr grossen flugunfähigen Vogel, der grösste soll über drei Meter gross gewesen sein, grösser als ein Straussenvogel. Von Sumner aus unternehmen wir einen Ausflug nach Akaroa auf der Banks Peninsula. Das Städtchen ist französisch geprägt und trägt noch viele französische Namen. Ebenfalls besuchen wir Lyttleton mit seinem grossen Hafen, wo viel Holz verschifft wird. Die Holzindustrie ist ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor in Neuseeland. Ein weiterer Abstecher bringt uns nach Hanmer Springs, wo im Freien in warmen Quellen gebadet werden kann. Es ist jedoch so überfüllt, dass wir aufs Baden verzichten.
Arthurpass Nach der ersten Woche Neuseeland fahren wir von Christchurch über den Arthurpass nach Hokitika. Die Strasse führt durch eine wunderbare Landschaft. Zuerst geht's durch die Canterbury Planes, die geprägt sind durch weidende Schafe und Kühe, Hirsche und Strausse, Gemüse- und Früchteplantagen. Langsam steigt die Strasse an, die Hügel machen Bergen Platz, wir sichten Schnee. Auf dem ca. 900m hohen Pass ziehen wir die Wanderschuhe an und wandern durch dichten Regenwald an Wasserfällen vorbei. Es ist sehr warm, auch in der Höhe. Auf der Westseite verläuft die Strasse durch dichten Wald, über eine imposante Brücke und Galerien. Ein rot blühender Baum fällt uns ins Auge, später vernehmen wir seinen Namen: Rata. Er durchsetzt an der Westküste überall den dichten Regenwald. Langsam wird die Landschaft flacher und schliesslich erreichen wir das Meer. Die Neuseeländer machen einen sportbegeisterten Eindruck: Am darauf folgenden Wochenende startet das jährliche Coast to Coast Rennen von Kumara an der Westküste (etwas nördlich von Hokitika) über den Arthurpass nach Sumner an der Ostküste. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen radeln 140km, joggen 33 km und paddeln 70 km. Dieses Jahr gewinnt Gordon Walker das Rennen in 11 Std. 39 Min.!
Hokitika An der Westküste wird der neuseeländische Jadestein gewonnen. In Hokitika hat es viele Galerien mit Kunstwerken aus diesem grünen Stein. Bereits die Maori verwendeten und handelten mit Jade. Viele Gegenstände und Schmuckstücke stellen auch heute noch Symbole aus der Maorikultur dar. Wir stöbern in den Galerien und lassen uns die verschiedenen Jadearten erklären wie der helle Inanga, der Kawakawa, der wie mit Schneeflocken übersät aussieht oder der gemusterte Flowerjade. Die Flüsse schwemmen viel Treibholz ins Meer. Bei Flut wird dieses Holz auf den weiten Sandstrand vor Hokitika gespült. Jedes Jahr findet ein Wettbewerb statt, bei welchem Skulpturen gebaut werden, für die ausschliesslich dieses Holz verwendet werden darf. Bei unserem Abendspaziergang dem Strand entlang sehen wir, wie diese Werke nun langsam verwittern. Am nächsten Morgen machen wir einen Abstecher in die 20 km entfernte Hokitika-Gorge. Der Zugang erfolgt über eine schmale Hängebrücke. Diese sind - wie wir später sehen - oft bei Wanderwegen auf der Südinsel anzutreffen. Türkisblaues Wasser strömt durch die Schlucht, welche von dichtem Regenwald umsäumt wird. Wir lassen uns von diesem wunderschönen, ruhigen und einsamen Ort bezaubern.
|
|