Reise durch Australien und Neuseeland |
Rotorua Neuseeland liegt im Berührungsbereich zweier tektonischer Platten, der pazifischen und der indo-australischen. Bei der Südinsel schiebt sich die pazifische über die indo-australische Platte und begünstigt damit die Bildung der Südalpen. Bei der Nordinsel ist es umgekehrt, die pazifische Platte schiebt sich unter die indo-australische und begünstigt damit geothermische Aktivität mit der Bildung von Vulkanen. Die gerade Linie, die Taupo Volcanic Zone, ist eine Kette vulkanischer Aktivität, die von den Vulkanen im Tongariro National Park - Ruapehu, Ngauruhoe und Tongariro - durch den Lake Taupo und Rotorua bis zur White Island in der Bay of Plenty führt. Unsere Reise durch das Vulkangebiet führen wir entlang dieser Linie vom Tongariro National Park nach Taupo und jetzt in das Gebiet von Rotorua. Wai-O-Tapu Auf dem Weg von Taupo gelangen wir 20km vor Rotorua zum grössten Bereich mit geothermischer Aktivität an der Erdoberfläche in der Taupo Volcanic Zone. Hier dampft, zischt, kocht und sprudelt es überall, tiefe Krater, heisse Seen mit farbenprächtigen Ablagerungen ziehen Tausende von Schaulustigen in ihren Bann. Der Geruch von faulen Eiern liegt in der Luft. Ein gut signalisierter Wanderweg führt uns durch diese Hexenküche. Die Krater und Farben haben zu Namen inspiriert wie "Rainbow Crater" (Regenbogen Krater), "Devil's Inkpot" (Teufels Tintenfass), "Artist's Palette" (Künstler Palette), "Opal Pool" (Opalbecken) usw.
Waimangu Etwas nördlicher liegt Waimangu Volcanic Valley. Am 10. Juni 1886 brach der Vulkan Tarawera aus und zerstörte und veränderte weite Landflächen. Als Folge davon entstand das Volcanic Valley. Der Lake Rotomahana explodierte zu seiner zwanzigfachen Grösse und die damals weltbekannten Pink and White Terraces wurden für immer zerstört. Ein zweistündiger Wanderweg führt durchs Tal hinunter zum Lake Rotomahana, wo ein Shuttlebus die wenigen Besucher wieder zum Ausgangspunkt zurück fährt. Inmitten einer dichten Vegetation wandern wir dem dampfenden Bach entlang, in dem beinahe kochendes Wasser hinunter fliesst. Es blubbert, heisse Quellen fliessen in den Bach, bilden Terrassen. Eine Treppe führt zum Inferno Krater See, der mit seinem hellblauen dampfenden Wasser besticht. Der Wasserstand dieses Sees sinkt und steigt bis 8m Höhenunterschied in komplizierten Zyklen.
Mai Ora Wir kommen nach Rotorua, wo der Geruch nach faulen Eiern allgegenwärtig ist. Den Vormittag verbringen wir im Polynesian Spa mit Blick auf den Lake Rotorua, wo wir uns in verschiedenen Becken mit warmem bis heissem Thermalwasser entspannen. Anschliessend legen wir eine Ruhepause in unserer Unterkunft im Silver Fern, einem komfortablen Motel ein, wo wir einen eigenen Whirlpool zur Verfügung haben. Am Abend besuchen wir im Te Puia, am Rande der Stadt Rotorua, eine Maori-Kultur-Vorstellung mit anschliessendem Dinner. Es ist sehr kalt, wir frieren nach dem warmen Thermalbad vom Morgen um so mehr. Eine Maori Frau informiert die Gäste über den Ablauf des Abends. Dieser beginnt formell mit einer Begrüssungszeremonie und geschlechterspezifischen Rollenaufgaben. Danach zeigen uns die Maori Lieder und Tänze aus ihrer Kultur und lehren die männlichen Zuschauer einen Kriegstanz und die weiblichen Zuschauerinnen einen Tanz der Maori Frauen. Den Abschluss geniessen wir bei einem vorzüglichen Buffet mit "Hangi", welches u. a. aus Gemüse und Fleisch besteht, das stundenlang in der Erde zart gegart wird.
Te Puia Te Puia ist das Gebiet mit den zur Zeit grössten aktiven Geysiren und ein kulturelles Zentrum der Maori. Bei unserer Ankunft sind die Geysire ruhig und wir besichtigen das Terrain. Nach ca. einer Viertelstunde werden die beiden grössten Geysire aktiv. Der grössere der beiden, der Pohutu Geyser, kann bis 30m hoch werden, der kleinere, der Prince of Wales Feather Geyser, bis 7m. Das Schauspiel ist grandios, und die Geysire sind bei unserem Weggang nach mehr als einer halben Stunde immer noch aktiv. Das ausgeschleuderte Wasser läuft in den Blue Pool. Etwas weiter entfernt schauen wir in den Mud Pool, wo der Schlamm aufspritzt und blubbernd zurück fällt. In Te Puia steht auch das Maori Art and Craft Centre mit einer Web- und Schnitzereischule. Die alten Handwerke erfreuen sich neuer Beliebtheit und beleben die Maori Kultur von Neuem. Die alten Schnitzereien dienten als "Sprache" der Maori und sind für Eingeweihte zu lesen wie Bücher. Sie zeugen von ihren Erfahrungen, Legenden und Schöpfungsgeschichten. Das Kanu spielte eine wichtige Rolle, war es doch das Transportmittel, mit welchem sie von Polynesien vor mehr als Tausend Jahren nach Neuseeland - die Maori nennen es Aotearoa, "Das Land der langen weissen Wolke" - gelangten.
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