Reise durch Australien |
November 2005 Cairns - Townsville Anstehende Reparaturen am Motorhome zwingen uns, nochmals nach Cairns zurück zu kehren. Jetzt jedoch geht's südwärts. Am Abend campieren wir in Cardwell. Anna: Am frühen Morgen gehe ich dem Strand entlang und setze mich auf eine Bank. Das Meer rauscht in gemächlichen Wogen an das Ufer. Ein älterer Mann kommt gestützt auf seinen Stock und fragt, ob er sich zu mir setzen dürfe. Er sei jeden Morgen hier und blicke aufs Meer. Er habe auch schon Krokodile gesichtet. Er liebe die Ruhe hier, er könnte nicht in einer Stadt wohnen. Woher ich denn komme. Er habe nicht viel Gelegenheit gehabt, mit Schweizern zu sprechen. Die Schweiz müsse sehr schön sein, v.a. die hohen Berge. Wie es mit der Wirtschaft stehe? In der Schweiz sei seit langem kein Krieg mehr gewesen? Er selber sei im Krieg gewesen, im Pazifik, gegen die Japaner. Heute denke er, dass Krieg das grösste menschliche Verbrechen sei. Er sei jetzt 84-jährig, heute werde man eben älter. Noch könne er jeden Morgen hierher kommen, dafür sei er dankbar. Bekannte von ihm spazieren vorbei, er geht mit ihnen zurück und wünscht mir eine gute Reise.
Townsville
Magnetic Island Mit der Fähre erreichen wir am frühen Morgen die 8km von Townsville entfernte Insel. Den Namen erhielt die Insel von James Cook, der glaubte, dass die Anziehungskraft der Insel den Kompass beeinflusste. Um möglichst viel zu sehen mieten wir ein "Moke", einen geländegängigen kleinen Jeep. Nach einer kurzen Fahrt in den Norden begeben wir uns zu Fuss zum Fort, welches im zweiten Weltkrieg strategische Bedeutung hatte. Von hier aus wurden alle Schiffe nach Townsville überwacht. In Townsville waren 1943 bis zu 90'000 Soldaten stationiert. Die Stadt wurde von den Japanern bombardiert, die Bevölkerung evakuiert. Vom Fort aus geniessen wir den herrlichen Ausblick auf alle Seiten. Bald wird es bereits sehr heiss und wir stellen uns vor, wie dies zu Kriegszeiten hier schon klimatisch oft unerträglich gewesen sein muss - die bezaubernde Landschaft wurde wohl kaum wahrgenommen.
Auf dem Weg zum Fort entdecken wir zu unserer grossen Freude zum ersten Mal zwei in den Eukalyptusbäumen schlafende Koalas. Diese fressen am Tage ca. 5 Stunden, die restliche Zeit schlafen sie meistens in den Zweigen der Eukalyptusbäume. Ihre Nahrung besteht ausschliesslich aus Eukalyptusblättern, welche sie in ihrem 2.5m langen Blinddarm verdauen. Sie brauchen kaum Wasser, weshalb sie von den Aborigines "Koala" genannt wurden, was "Nichttrinker" bedeutet. Am Nachmittag besuchen wir ein Tierheim, in welchem auch Koala gepflegt werden. Wir dürfen ihr weiches Fell streicheln und sind v.a. von dem wollig feinen Fell des kleinen Koalas hingerissen.
Great Barrier Reef
Mackay
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aktualisiert am: 15.09.2005 |