Reise durch Australien |
Tasmanien: Hobart, Southern Region, Tasman Peninsula Hobart Wir fahren dem Derwent River entlang bis zu seiner Mündung in den Ozean bei Hobart, der Hauptstadt von Tasmanien. Die knapp 200'000 Einwohner zählende Stadt schmiegt sich mit all ihren Vororten um die vielen Buchten. Die lang geschwungene Tasmanbrücke verbindet die östlichen Vororte mit dem Zentrum. Ein beliebter Aussichtspunkt ist der nahe gelegene Mount Wellington, welcher mit seinen 1270 Metern einen guten Ausblick über die Stadt gewährt. Lynn und Kurt zeigen uns Hobart und führen uns auf den Mount Wellington. Wir geniessen ihre Gastfreundschaft in ihrem ruhig gelegenen Haus nahe der Seven Mile Beach östlich der City.
Southern Region Lynn und Kurt zeigen uns einen ganzen Tag lang die südliche und westliche Gegend von Hobart, welche sie sehr gut kennen. Die Strasse führt durch viele Obstplantagen, die früher fast das ganze Gebiet bedeckten. Sie fahren uns bis zum südlichsten Strassenende Tasmaniens, bis Cockle Creek, einem früheren Walfischfangort. Wir schlendern dem wunderschönen Strand entlang und durch angrenzendes Busch- und Waldland und picknicken im Freien. In Dover sehen wir zu, wie Crayfischer ihren Fang zum Weitertransport in Behälter umladen und kaufen eine dieser Delikatessen. Die Rückfahrt führt durch wunderschöne tasmanische Wälder, in denen auch Höhlen und Thermalquellen anzutreffen sind. In Tahune führt uns der Airwalk in schwindelnder Höhe durch Baumkronen über ein unberührtes Stück Regenwald mit einem spektakulären Blick auf das Zusammenfliessen des Huon- und Pictonrivers. Wir lernen die tasmanischen Bäume und Holzarten immer besser kennen, dies sind neben der Huon Pine die Myrtle, Blackwood, Sassafras, Celery Top Pine, Tea Tree usw. Den Tag beschliessen wir mit einem sehr guten Essen im Ball & Chain Grill Restaurant in Hobart.
Tasman Peninsula Die nächste Station ist Port Arthur auf der Tasman Peninsula im Südosten. Unterwegs besichtigen wir in Eaglehawk Neck drei spezielle Klippenformationen, Tasman Blowhole, Tasman Arch und Devils Kitchen. Port Arthur entstand 1830 als Holzfällerlager und wurde 1833 in ein Straflager für Wiederholungstäter aus dem englischen Einflussgebiet umgewandelt. 1853 wurden der Transport von Gefangenen eingestellt und die Anlage wurde zu einer Unterkunft für ehemalige alte kranke Sträflinge umfunktioniert. 1877 wurde die Siedlung geschlossen und zu einer historischen Stätte erklärt, die heute von vielen Touristen besucht wird. Der englische Gefängnisreformator Jeremy Bentham lieferte die Grundlagen, nach welchen das Gefängnis geführt wurde mit dem Ziel, die Sträflinge zu resozialisieren. Die vier Stützpfeiler dieses Systems waren Disziplin und Bestrafung, religiöse und moralische Anleitung, Einteilung und Trennung nach Strafmass und Verhalten, Ausbildung und Erziehung. Viele Gefangene jedoch erkrankten oder starben an den repressiven Massnahmen. Die Stätte weist einmal mehr darauf hin, wie eng die Geschichte Australiens mit der Deportation von Sträflingen verknüpft ist. Am 28. April 1996 hat ein junger Amokläufer in Port Arthur ein Blutbad angerichtet, bei welchem 35 Leute starben und viele verletzt wurden. Eine eindrückliche Gedenkstätte erinnert an dieses schreckliche Ereignis. Auf dem Rückweg nach Hobart besuchen wir in Taranna den Devils Park. Wir können die Tasmanischen Teufel - ein Beuteltier mit einem sehr starken Biss und zänkischem Verhalten - bei der Fütterung beobachten. Diese Tierart kommt nur noch in Tasmanien vor und leidet heute an einer Tumorkrankheit. In der Freiheit sind sie selten zu sehen. Wir erleben eine eindrückliche Vorführung mit diversen Vögeln und können einen zehnmonatigen Wombat streicheln. In diesen Tagen geht unser Gaskocher kaputt. Wir dürfen Kurt's Hilfe bei der Reparatur in Anspruch nehmen. Glücklich, dass wir wieder unsere eigenen Menüs kochen können, verabschieden wir uns von Kurt und Lynn und fahren gegen Norden.
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